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Drip Roasters

Brazil Otavio

Brazil Otavio

Normaler Preis CHF 15.50
Normaler Preis Verkaufspreis CHF 15.50
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Der Kaffee, den wir versenden, wurde normalerweise in den letzten 2 Wochen geröstet.

Dies ist kein klassischer, brasilianischer Espresso, obwohl er durchaus auch die für Brasilien typischen Noten von Kakao und Haselnuss aufweist, begleitet von einer leichten Orangen-Note. Die Fermentation trägt viel zur Süsse bei und ergänzt das Geschmacksprofil durch Noten von reifen, tropischen Früchten. Wir denken etwa an Guava oder Papaya.

Nach der Ernte durchlaufen die Kaffeekirschen eine 48 Stunden andauernde anaerobe Fermentation in grossen Säcken. Danach wird der Kaffee während ca. 15-20 Tagen auf Terrassen getrocknet.

Verarbeitung: Natural, Anaerobe Fermentation
Varietäten/Kultivaren: Yellow Bourbon
Anbauhöhe: 1050-1250 m ü. M., 21.5°S
Geschmacksprofil: Kakao, Guave, Orange

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Preistransparenz

Wir haben für diesen Kaffee einen FOB-Preis von 3.27 $/lb bezahlt, was 164 % des Fairtrade-Mindestpreises entspricht. Was das bedeutet, erfährst du hier.

Fazenda do Salto

Farm: Fazenda do Salto
Produzent*in: Otávio Reis
Handels-Beziehung: 5 Jahre
Region: Carmo da Cachoeira, Sul de Minas, Minas Gerais
Anbauhöhe: 1050-1250 m ü. M., 21.5°S

Unser Brazil Otavio hat seinen Namen von Otávio Reis, der die Farm in der fünften Generation führt. Bereits das fünfte Jahr haben wir von der Farm Kaffee gekauft und sind beeindruckt von der konstant hohen Qualität.

Fazenda Do Salto ist eine grössere Farm als die meisten anderen, von denen wir Kaffee kaufen. Das traditionelle Familienunternehmen verfügt über gut organisierte Strukturen und die Erfahrung wird von Generation zu Generation weitergegeben. Gleichzeitig geht die Familie mit der Zeit und legt Wert auf Innovation und Technologie, um Spezialitätenkaffee von hoher Qualität zu produzieren. Das war während unserem Besuch auf der Farm Ende 2024 offensichtlich.

Die Farm beschäftigt ganzjährig 50 Arbeiter*innen und während den Monaten um die Erntezeit herum weitere 80 Aushilfskräfte. Viele der Arbeitenden wohnen auch dort. Von den 1700 Hektar Farmland werden lediglich 900 für den Kaffeeanbau genutzt. Neben dem Anbau anderer Lebensmittel und der Haltung von 150 Pferden – die andere grossen Leidenschaft der Familie neben dem Kaffee – haben sie 400 Hektar Land für Wälder mit einheimischen Baumarten reserviert. Auf der Farm befinden sich ausserdem rund 20 natürliche Wasserquellen.

Beim Besuch der Farm wurde deutlich, dass hier Nachhaltigkeit immer ein Thema ist. Strom wird mit Solarpanels erzeugt, das zur Kaffeeverarbeitung verwendete Wasser stammt aus eigenen Quellen und wird nach der Verwendung gereinigt und gefiltert, damit es im Ökosystem weiterverwendet werden kann und keinen Schaden anrichtet. Neben dem Trocknen des Kaffees auf Terrassen werden auch mechanische Rotationstrockner eingesetzt. Während herkömmliche Trockner mit je einem Ofen betrieben werden, verwendet Otávio zum Beheizen der Trockner Boiler. So kann ein einziger Ofen zehn Trockner beheizen, was sehr viel Brennholz spart und den Prozess deutlich effizienter und nachhaltiger macht. Ausserdem ist das Trocknen auf diese Weise schonender für den Kaffee, da die Hitze nicht direkt zugeführt wird und die Temperature während dem Trocknen stabiler ist.

Es wird Kompost verwendet, Schädlingsbekämpfung erfolgt in sehr begrenztem Umfang und mit Rücksicht auf Umwelt und Natur. Der Boden wird regeneriert, indem er nicht unbedeckt bleibt. «Biodiversität ist wichtig», sagt Otávio. Die Familie hat seit fast 20 Jahren UTZ- und Rainforest-Alliance-Zertifikate.

Otávio experimentiert voller Enthusiasmus und wendet neue Verarbeitungs- und Fermentations-Methoden an, um hervorragenden Kaffee zu produzieren. Seine Kaffees sind in regionalen und nationalen Wettbewerben (z.B. beim Cup of Excellence) immer wieder gut vertreten und erreichen sogar öfters die Finalrunden. Zu Beginn jeder Ernte werden verschiedene Fermentations-Versuche durchgeführt, die Proben ins Labor und zu Otavios Berater gebracht und anschliessend ausgewertet.

The Coffee Quest

Schon fast seit der Gründung von Drip Roasters kaufen wir einige ausgewählte Kaffees über The Coffee Quest. Unter Anderem beziehen wir einige unserer äthiopischen und brasilianischen Kaffees über das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit war TCQ ein zuverlässiger und transparenter Partner im Sourcing, Export und Import.

Brasilien

Obwohl es in Brasilien auch viele kleinere Farmen gibt, sind einige der grössten Kaffee-Farms (und andere) der Welt in diesem Land. Wir kaufen zwar nicht von den wahren Megafarmen, doch auch die brasilianischen Farmen, mit denen wir in den letzten Jahren zusammengearbeitet haben, sind definitiv grösser als die durchschnittliche Kaffeefarm in anderen Ländern, von denen wir Kaffee kaufen.

Kaffee wird in Brasilien oft maschinell geerntet. Das mag zwar weniger romantisch klingen als die Ernte von Hand, aber es gibt keinen Grund, maschinell geernteten Kaffee zu meiden. Bei richtiger Anwendung der Maschinen können diese Kaffees genauso gut schmecken wie handgepflückte. Bei unserem Besuch auf der Fazenda do Salto zeigte uns der Kaffeebauer Otávio die Erntemaschinen und erklärte uns im Detail, wie diese funktionieren. Er erläuterte weiter, dass sie die Feineinstellung der Maschinen jeden Tag überprüfen und leicht anpassen müssen, um sicherzustellen, dass die Kaffeepflanzen nicht darunter leiden.

Während ein Mensch, der Kaffee pflückt, zwischen reifen, fast reifen und überreifen Kaffeekirschen unterscheiden kann, können maschinelle Erntemaschinen dies nicht mit der gleichen Präzision. Daher ist die anschliessende Sortierung des Kaffees entscheidend. In Brasiliens mechanisierter Kaffeeindustrie wird auch dieser Schritt grösstenteils mit Maschinen durchgeführt. Dasselbe gilt für das Trocknen des Kaffees nach der Verarbeitung in mechanischen Trocknern oder den Transport des Kaffees von einer Maschine zur nächsten, beispielsweise zum Mahlen nach dem Trocknen.

Auf Brasiliens Grossfarmen ist ein höherer Automatisierungsgrad erforderlich, um die Produktion effizient zu steuern. Doch seien wir ehrlich: Die Kaffeeernte von Hand gehört zu den strengsten und beschwerlichsten Arbeiten in der Kaffeeindustrie (und darüber hinaus). Kein Wunder also, dass es für die Produzierenden in vielen Kaffeeanbaugebieten immer schwieriger wird, Saisonarbeiter*innen für diese Arbeit zu finden. Wenn diejenigen Jobs, die verständlicherweise immer weniger Leute ausüben wollen, zu einem Teil durch Maschinen ersetzt werden, ist das aus unserer Sicht eine positive Entwicklung.

Eine weitere Besonderheit Brasiliens als Produktionsland ist der Forest Code. Das brasilianische Umweltgesetz schreibt vor, dass Farmen einen bestimmten Prozentsatz ihrer Anbaufläche als gesetzliche Schutzgebiete ausweisen müssen, um eine nachhaltige Ressourcen-Nutzung sowie die Wiederherstellung der einheimischen Vegetation und Artenvielfalt zu gewährleisten. Dieses Land, das beispielsweise 20% einer Farm ausmachen muss, darf nicht für den Anbau von Nutzpflanzen genutzt werden. Der erforderliche Prozentsatz richtet sich nach dem Biom, in dem sich die Farm befindet. So müssen Kaffeefarmen in der Nähe des Amazonasgebiets deutlich mehr Land für den Naturschutz reservieren als solche weiter im Süden des Landes. Obwohl diese Regelung den Klimawandel nicht umkehren wird, sind wir überzeugt, dass mehr Gesetze zum Umweltschutz erforderlich sind, um auch Grosskonzerne zu verpflichten, ihren Beitrag zu leisten. Wir sind froh, dass wir mit Kaffeeproduzent*innen zusammenarbeiten, die deutlich mehr Land als Naturschutzgebiete ausweisen, als gesetzlich vorgeschrieben.

Brüh-Empfehlung

Brühverhältnis: 1:2.2
Kaffee: 19g in / 42g out
Extraktionszeit: 28s