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Drip Roasters

Brazil Santa Clara

Brazil Santa Clara

Normaler Preis CHF 13.50
Normaler Preis Verkaufspreis CHF 13.50
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Der Kaffee, den wir versenden, wurde normalerweise in den letzten 2 Wochen geröstet.

Diese Espresso-Röstung ist wunderbar rund und ausgewogen. Milchschokolade und Haselnuss dominieren das Geschmacksprofil, ergänzt von einer subtilen Orangen-Note. All das wird von ganz viel Süsse begleitet, so dass wir an Rohrzucker oder auch mal an Nutella denken. Dank der Ausgewogenheit, viel Süsse und einem runden, angenehmen Körper ist dieser Kaffee ein idealer Single-Farm-Kaffee für den Alltag. Dieser Kaffee verzeiht dir beim Brühen viel und bietet damit viel Flexibilität für verschiedene Brührezepte: Mit einer etwas langsameren Extraktion betonst du die Schoko- und Nuss-Noten und minimierst die Säure – oder du mahlst etwas gröber für etwas mehr Frische und fruchtige Noten.

Verarbeitung: Natural
Varietäten/Kultivaren: Yellow Catucai
Anbauhöhe: 1060-1090 m ü. M., 20.8°S
Geschmacksprofil: Nutella, Orange, Rohrzucker

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Preistransparenz

Wir haben für diesen Kaffee einen FOB-Preis von 3.49 $/lb bezahlt, was 175 % des Fairtrade-Mindestpreises entspricht. Was das bedeutet, erfährst du hier.

Santa Clara

Farm: Fazenda Santa Clara
Produzent*in: Paulo Afonso de Resende
Handels-Beziehung: 5 Jahre
Region: Campo das Vertentes, Oliveira, Minas Gerais
Anbauhöhe: 1060-1090 m ü. M., 20.8°S

Schon in jungen Jahren wurde Paulo Afonso de Resende Zeuge der Kaffeeproduktion, als er seinem Vater bei der Arbeit auf den Feldern zusah, um für die Familie zu sorgen. Nach einer langen und erfolgreichen Karriere als Ingenieur in Belo Horizonte kaufte Paulo Afonso 1993 etwas Land, Kaffeesamen und begann ganz von vorne – in einer Gegend, wo damals niemand Kaffee anbaute. Als er den Boden analysieren liess, sagten sie ihm, er sei verrückt, dort Kaffee zu pflanzen. Aber er machte weiter, pflanzte fünf Hektaren Kaffee und begann so ein neues Kapitel als Kaffeebauer, was ihn zurück zu seinen Kindheitserinnerungen führte. Mit der Gründung der Fazenda Santa Clara erfüllte sich Paulo Afonso einen Traum. Und nun ist er bereits seit über dreissig Jahren auf der Fazenda. Paulo Afonso scherzt, er habe die Fazenda gekauft, um in Pension zu gehen. Es stellt sich heraus, dass er auch heute noch sehr hart arbeitet, jedoch mit sehr viel Leidenschaft.

Als er begann, seine ersten Parzellen zu bepflanzen, hatte er nicht viel Vorwissen in der Landwirtschaft. Die Unterstützung von Agronom*innen und anderen Expert*innen sowie die Erfahrung seiner Mitarbeitenden waren entscheidend. Ohne gute Teamarbeit und Organisation wäre sein Unterfangen sofort gescheitert. Paulo Afonso sagt dazu: «Wenn man kein gutes Team hat, kann man nichts machen». Im Laufe der Jahre hat sich die Fazenda Santa Clara einen Namen gemacht und ist heute in der Region und darüber hinaus für die Produktion von hochwertigem Kaffee unter Verwendung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken bekannt. Mit seiner Erfahrung ist Paulo Afonso heute Mentor für andere Produzent*innen in einem Impact-Programm von Sancoffee.

Die Region Campo das Vertentes liegt zwischen zwei wichtigen Wasserbecken im Bundesstaat Minas Gerais. Dank der Fruchtbarkeit der Böden und des Wasserreichtums kam die Landwirtschaft bald nach der Ankunft der ersten Siedler. Der Kaffeeanbau lässt sich bis ins Jahr 1860 zurückverfolgen. Neben dem Kaffee hält die Fazenda Santa Clara auch Tiere, produziert Honig und baut viele andere Lebensmittel an. Der Betrieb sei so gut wie selbstversorgend, wobei das Salz die Ausnahme bilde, wie Paulo Alfonso schmunzelnd erwähnt.

Auf der Fazenda Santa Clara wird faktenbasiert gearbeitet: Bodenanalysen werden genutzt, es wird Präzisions-Landwirtschaft betrieben, Messwerte von jedem Lot werden aufgenommen und jeder Schritt wird im Detail protokolliert. Das hilft Paulo und dem Team, die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, zu verstehen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen – zum Beispiel die Verbesserung des Wurzelsystems der Pflanzen, um besser mit trockenerem Wetter umzugehen.

Wir besuchten die Farm Ende 2024 zusammen mit unserem Sourcing-Partner Sancoffee. Paulo Afonso und seine Tochter Lilian erklärten uns jeden Produktionsschritt und führten uns über den Betrieb, der im Vergleich zu den meisten anderen Farmen, mit denen wir zusammenarbeiten, deutlich grösser ist – obwohl er für brasilianische Verhältnisse immer noch nicht so gross ist. Erfahre in unserem Reisebericht hier mehr über unseren Besuch.

Sancoffee

Als Kooperative und als Exporteur tätig und tief in der Region verwurzelt, legt Sancoffee grossen Wert darauf, die Kaffeebäuerinnen und -bauern dabei zu unterstützen, auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise hochwertigen Kaffee zu produzieren. Genau wie wir, setzen sie auf langfristige Beziehungen. Unseren ersten Vertrag mit Sancoffee unterschrieben wir gegen Ende 2021 und seither haben wir zahlreiche Tonnen Kaffee über die Kooperative gekauft. In dieser Zeit haben wir uns bereits zahlreiche Male getroffen und auch gegenseitig sowohl in der Schweiz als auch in Brasilien besucht. Es fühlt sich auf jeden Fall so an, als würden wir schon viel länger zusammenarbeiten.

Im Jahr 2020 hat Sancoffee, das ein zertifizierter B Corp-Unternehmen ist, die CO2-Emissionen ihrer Büros, Labs und Lager gemessen und kompensiert wurde so zur ersten CO2-neutralen Kaffeekooperative des Landes. Sie gaben sich damit nicht zufrieden und führten ein Projekt durch, um die Emissionen auf zwei der Kaffeefarmen zu analysieren, mit denen sie zusammenarbeiten. Beide Farmen, eine kleine und eine grössere, erwiesen sich als CO2-negativ, d.h. sie absorbieren mehr CO2, als sie ausstossen. Sie wiederholten die Analyse für die verbleibenden 18 Partnerfarmen und heute sind alle von ihnen – einschliesslich Fazenda Santa Clara – CO2-negativ. Die Berechnungen umfassen Kaffeeanbau, Verarbeitung, Verpackung, Lagerung sowie Transport zum Hafen und wurden von einem unabhängigen, europäischen Unternehmen überprüft und zertifiziert.

Brasilien

Obwohl es in Brasilien auch viele kleinere Farmen gibt, sind einige der grössten Kaffee-Farms (und andere) der Welt in diesem Land. Wir kaufen zwar nicht von den wahren Megafarmen, doch auch die brasilianischen Farmen, mit denen wir in den letzten Jahren zusammengearbeitet haben, sind definitiv grösser als die durchschnittliche Kaffeefarm in anderen Ländern, von denen wir Kaffee kaufen.

Kaffee wird in Brasilien oft maschinell geerntet. Das mag zwar weniger romantisch klingen als die Ernte von Hand, aber es gibt keinen Grund, maschinell geernteten Kaffee zu meiden. Bei richtiger Anwendung der Maschinen können diese Kaffees genauso gut schmecken wie handgepflückte. Bei unserem Besuch auf der Fazenda do Salto zeigte uns der Kaffeebauer Otávio die Erntemaschinen und erklärte uns im Detail, wie diese funktionieren. Er erläuterte weiter, dass sie die Feineinstellung der Maschinen jeden Tag überprüfen und leicht anpassen müssen, um sicherzustellen, dass die Kaffeepflanzen nicht darunter leiden.

Während ein Mensch, der Kaffee pflückt, zwischen reifen, fast reifen und überreifen Kaffeekirschen unterscheiden kann, können maschinelle Erntemaschinen dies nicht mit der gleichen Präzision. Daher ist die anschliessende Sortierung des Kaffees entscheidend. In Brasiliens mechanisierter Kaffeeindustrie wird auch dieser Schritt grösstenteils mit Maschinen durchgeführt. Dasselbe gilt für das Trocknen des Kaffees nach der Verarbeitung in mechanischen Trocknern oder den Transport des Kaffees von einer Maschine zur nächsten, beispielsweise zum Mahlen nach dem Trocknen.

Auf Brasiliens Grossfarmen ist ein höherer Automatisierungsgrad erforderlich, um die Produktion effizient zu steuern. Doch seien wir ehrlich: Die Kaffeeernte von Hand gehört zu den strengsten und beschwerlichsten Arbeiten in der Kaffeeindustrie (und darüber hinaus). Kein Wunder also, dass es für die Produzierenden in vielen Kaffeeanbaugebieten immer schwieriger wird, Saisonarbeiter*innen für diese Arbeit zu finden. Wenn diejenigen Jobs, die verständlicherweise immer weniger Leute ausüben wollen, zu einem Teil durch Maschinen ersetzt werden, ist das aus unserer Sicht eine positive Entwicklung.

Eine weitere Besonderheit Brasiliens als Produktionsland ist der Forest Code. Das brasilianische Umweltgesetz schreibt vor, dass Farmen einen bestimmten Prozentsatz ihrer Anbaufläche als gesetzliche Schutzgebiete ausweisen müssen, um eine nachhaltige Ressourcen-Nutzung sowie die Wiederherstellung der einheimischen Vegetation und Artenvielfalt zu gewährleisten. Dieses Land, das beispielsweise 20% einer Farm ausmachen muss, darf nicht für den Anbau von Nutzpflanzen genutzt werden. Der erforderliche Prozentsatz richtet sich nach dem Biom, in dem sich die Farm befindet. So müssen Kaffeefarmen in der Nähe des Amazonasgebiets deutlich mehr Land für den Naturschutz reservieren als solche weiter im Süden des Landes. Obwohl diese Regelung den Klimawandel nicht umkehren wird, sind wir überzeugt, dass mehr Gesetze zum Umweltschutz erforderlich sind, um auch Grosskonzerne zu verpflichten, ihren Beitrag zu leisten. Wir sind froh, dass wir mit Kaffeeproduzent*innen zusammenarbeiten, die deutlich mehr Land als Naturschutzgebiete ausweisen, als gesetzlich vorgeschrieben.

Brüh-Empfehlung

Brühverhältnis: 1:2.5
Kaffee: 18.5g in / 46g out
Extraktionszeit: 28s