Kerehaklu Estate wird von Pranoy Thipaiah und seinem Vater Ajoy betrieben. Die Farm, im dichten Dschungel gelegen, in dem es von Artenvielfalt nur so wimmelt, produziert seit den 1950er Jahren Arabica-, Robusta- und Liberica-Kaffee. Ajoy und Pranoy legen grossen Wert darauf, dies im Einklang mit der lokalen Biodiversität zu tun.
Während in vielen Kaffeeanbaugebieten der Welt die Abholzung von Wäldern zur Optimierung der Produktivität zur Norm geworden ist, wachsen die Kaffeepflanzen in Kerehaklu in dichtem Urwald, in dem überall hohe Coffea-Liberica-Pflanzen verstreut sind und Bison und Elefanten regelmässige Besucher sind.
Wenn es jedoch um die Verarbeitung des Kaffees geht, ist der moderne Ansatz von Pranoy klar erkennbar: Seit er vor fünf Jahren die Leitung der Nachernte-Verarbeitung übernommen hat, nutzt er seinen beruflichen Hintergrund in Biologie und führt sorgfältig kontrollierte Experimente durch, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und Kaffees zu produzieren, die die Arbeit seines Vaters und die Anbaubedingungen der Farm hervorheben – aber auch eine zusätzliche Ebene an Komplexität aufweisen, die traditionell verarbeitete indische Kaffees nicht erreichen. Fast der gesamte auf Kerehaklu Estate angebaute Kaffee wird unter anoxischen Fermentations-Bedingungen verarbeitet.
Pranoy ist jung und leidenschaftlich und strebt danach, indischen Kaffee höchster Qualität zu produzieren, der sowohl dem Land als auch den Menschen Indiens zugutekommt – und geschmacklich gleichzeitig so richtig beeindruckt. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Pranoy, der sich gerne auf schwierige Gespräche über Kaffee einlässt und vor herausfordernden Themen wie Kolonialismus, den Umweltauswirkungen der Kaffeeproduktion oder der Kaffeevermarktung nicht zurückschreckt.
Neben Kaffee bauen sie eine Reihe anderer Produkte an, etwa Jackfruit, Pomelo, Ingwer, Chilis und mehr. Seit vielen Jahrzehnten bauen sie auch Pfefferkörner der Sorten Panniyur und Karimunda an, die im südlichen Teil des Subkontinents heimisch sind. Ihre grünen und schwarzen Pfefferkörner werden auf der Farm und international verkauft. In den 80er-Jahren wurden mehr als fünfzig Avocado-Bäume von acht verschiedenen Sorten gepflanzt, um als Schattenbäume zu dienen. Von Mai bis November wird die beliebte Frucht in Kerehaklu geerntet, um Küchen in Privathaushalten und Restaurants in ganz Indien zu beliefern.
Pranoys Vater Ajoy verfügt über enzyklopädisches Wissen in Sachen Agronomie und Landwirtschaft – und versucht immer, im Einklang mit der lokalen Artenvielfalt zu arbeiten. Seine 35-jährige Erfahrung bei Kerehaklu hat die Einstellung des Vater-Sohn-Teams nicht nur zum Kaffee, sondern auch zum Leben in diesem ruhigen Teil Indiens geprägt.